Die „Österreichische Technologieplattform Photovoltaik“ begrüßt ausdrücklich die Entscheidung der Bundesregierung, einen Bonus auf europäische Produkte im Bereich der photovoltaischen Komponenten einzuführen. Damit wird ein erster Schritt gesetzt, die Wichtigkeit der Verfügbarkeit von europäischen Komponenten zu betonen.
Photovoltaik ist am Weg, zu einer der wichtigsten Formen der Energieerzeugung zu werden – global, österreichweit und in Europa. Aktuell werden etwa 10 % des jährlichen Stromaufkommens in Österreich mit Photovoltaik gedeckt, bei Erreichen der nationalen Klimaziele wird Photovoltaik über 30 % des Stromverbrauchs und etwa 15 bis 20 % des gesamten Energiebedarfes des Landes decken. Das zeigen Werte des integrierten Netzinfrastrukturplans 2024 des BMK. Ähnliche Größenordnungen streben auch andere europäische Länder an.
Energiesouveränität Europas ist unantastbar
Umso wichtiger ist es daher, die europäische Souveränität in der gesamten Wertschöpfungskette der Photovoltaik sicherzustellen. Chinesische Produkte im Bereich der photovoltaischen Komponenten haben aufgrund ihrer Kostenstrukturen wesentlich dazu beigetragen, den PV-Ausbau in Europa, und auch speziell in Österreich, voranzutreiben. Die derzeitige, überaus heterogene Kostenstruktur spiegelt aber auch die unterschiedlichen politischen Rahmenbedingungen sowie die nicht vergleichbaren ökologischen, sozialen und ethnischen Standards dieser beiden Weltregionen wider.
Abhängigkeiten im Bereich kritischer Infrastrukturen, beziehungsweise Energiequellen, sollten in Zukunft vermieden werden. Die Energiesouveränität Europas muss als unantastbarer Wert verstanden werden. Die Photovoltaik ist weltweit eine bedeutende, künftig sehr wahrscheinlich die wichtigste Technologie zur Bereitstellung von Energie. Die strategische Bedeutung der Forschung und der produzierenden Industrie entlang der PV-Wertschöpfungskette als Rückgrat jeder Wirtschaftsmacht ist unübersehbar. Die Entwicklungen in China und den USA machen deutlich, wie hoch der Stellenwert der Photovoltaik ist.
Ein verstärktes Bewusstsein für Qualität und Individualität sowie der Hochwertigkeit europäischer PV-Komponenten ist begleitend ebenso wichtig, um das Ziel eines Wiederaufbaus einer durchgängigen europäischen Wertschöpfungskette im Bereich der Photovoltaik umzusetzen.
Österreichische PV-Branche international im Spitzenfeld
Österreich hat im Bereich der Produktion von PV-Komponenten einige ausgezeichnete Unternehmen. Sie stellen Teilkomponenten für photovoltaische Module, Wechselrichter und weitere systemische Komponenten her oder sind Produzenten von Standard- und Sondermodulen, Unterkonstruktionen sowie diversen anderen Komponenten rund um photovoltaische Systeme. Darüber hinaus ist die heimische Photovoltaikforschungsszene international ausgezeichnet positioniert.
Der nun geplante EU-Bonus ist ein erster wichtiger Meilenstein und positioniert Österreich neben Italien als ein europäischer Vorreiter bei Maßnahmen zur Förderung des Ausbaus einer europäischen Photovoltaik-Industrie.