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„Made in Europe“-Bonus

Seit 23. Juni steht der „Made in Europe“-Bonus für Photovoltaik-Anlagen mit Komponenten aus europäischer Produktion österreichweit zur Verfügung. Nach Italien ist Österreich damit europaweit das zweite Land, das finanzielle Anreize für europäische Produkte einführt. Sowohl für Module als auch für Wechselrichter „made in Europe“ sind jeweils zehn Prozent Zuschuss auf die Förderung vorgesehen.

Rund 15 Prozent des österreichischen Stroms stammen bereits aus Sonnenenergie – Tendenz stark steigend. 2024 wurden 2,5 Gigawattpeak PV zugebaut, bis 2030 soll es in Österreich 21 Gigawattpeak Photovoltaik-Leistung geben. PV ist damit bereits jetzt eine der ökologisch und ökonomisch effizientesten Technologien der Energiewende und ein zentraler Hebel für den Wirtschaftsstandort Österreich.

Wettbewerbsnachteil durch chinesische Dumpingpreise
Trotz dieser positiven Entwicklung ist die europäische und österreichische PV-Produktion in den letzten Jahren zunehmend unter Druck geraten. Asiatische Hersteller – insbesondere aus China – hätten mit Preisen teils unter den Herstellungskosten und massiver staatlicher Unterstützung große Marktanteile übernommen, so Fechner. In einem zunehmend geopolitisch instabilen Umfeld werde diese Importabhängigkeit zu einem ernstzunehmenden Risiko. Für ein resilientes Energiesystem brauche es daher dringend eine strategische Förderung der europäischen PV-Industrie.

Bonus sichert Standort und Versorgung
Der „Made in Europe“-Bonus ist ein solcher Impuls zur Stärkung der europäischen PV-Wirtschaft und ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Damit wird nicht nur die Nachfrage nach europäischen Produkten gestärkt, sondern auch die Produktion im eigenen Wirtschaftsraum angeregt. „Photovoltaik ist nicht nur energiepolitisch von Bedeutung, sondern auch ein starker ökonomischer Motor. Forschung, Entwicklung und Produktion entlang der gesamten Wertschöpfungskette schaffen hochqualifizierte Arbeitsplätze und ermöglichen regionale Wertschöpfung“, sagt FEEI-Experte Klaus Bernhardt. Österreich verfügt über international führende Unternehmen in Bereichen wie Sondermodule, Wechselrichter, Leistungselektronik, Unterkonstruktionen sowie im Bereich der Systemintegration. Diese Spezialisierung eröffnet Exportchancen, Innovationspotenziale und stärkt die technologische Wettbewerbsfähigkeit des Landes. „In den kommenden Jahrzehnten werden Photovoltaik- und Speichersysteme zunehmend eine tragende Säule der Energieinfrastruktur darstellen“, so der Experte.

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